Wieder gefunden: Der Limes-Effekt

Passend zur Nichtzulassung der PARTEI zur Bundestagswahl und zur Erkenntnis, dass die PARTEI mehr denn je gebraucht würde, habe ich mal wieder zitiert, dass die wahre Kulturgrenze in Deutschland nicht zwischen Ost und West (zumindest nicht zwischen ehemaliger DDR und alter BRD) liegt, sondern zwischen Nord und Süd. Jetzt habe ich endlich wieder den Artikel gefunden, aus dem ich das habe: Wolfgang Büscher: Der Limes-Effekt. Die Zeit 42/2005.

KDE 4.2

Die Alpha-Version KDE 4.0 hatte ich ausgelassen. Nach drei Monaten mit der Pre-Beta 4.1 und zahlreichen Bugreports konnte ich das Update auf 4.2 kaum erwarten, und jetzt ist es da. Vorläufiges Urteil:

  • Weniger X-Abstürze direkt nach dem Einloggen (was vorher an der immer noch gegebenen Unverträglichkeit kdm–thinkfinger gelegen hatte),
  • die Tastatur friert wieder öfter ein (zuletzt passiert bei 4.1.2 oder 4.1.3, nicht aber bei 4.1.4),
  • Plasma, KWin und KMail sind deutlich benutzbarer geworden,
  • Hotkeys funktionieren wieder (Fenster-Shortcuts aber immer noch nicht so gut wie zuletzt in KDE 3.5),
  • Nepomuk ist mangels Such-Frontend immer noch nicht zu gebrauchen (d.h. das Semantic Web wird weiterhin nur in meiner Doktorarbeit stattfinden, nicht aber auf meinem Desktop),
  • und ich gewöhne mich langsam an den Oxygen-Style (hatte vorher Plastik)

Fazit: Immer noch Beta; ich werde noch viele Bugreports schreiben.

ThinkPads und Kölschstangen

David Hills hervorragender Produktdesign-Blog, wo es um ThinkPad-Notebooks und andere gut gestaltete Produkte geht, scheint im Moment Deutschland-Wochen zu haben. Erst wurde das ThinkPad mit dem VW Käfer verglichen, wobei die Leserschaft aber doch eher Ähnlichkeiten mit einem Volvo sah, und jetzt geht es um die zeitlose Eleganz der Kölschstange. Prost!

Wieder ein Stück unabhängiger von web.de (diesmal: SMS)

Dank Roman Lehnerts Tipp, wie man über sipgate SMS von der Shell bzw. aus dem KDE-Adressbuch heraus verschickt, habe ich mich gleich dort registriert und mich wieder ein Stück unabhängiger von web.de gemacht. Dort hatte ich bisher SMS für 19 Cent verschickt, aber das ging nur über ein Web-Formular, und die Aufladung des Guthabens (web.cent) war recht umständlich. (Allerdings kann man sich die web.cents nebenher verdienen, indem man bei mysurvey.eu an Umfragen teilnimmt ;-)) Im Bezahldienst von web.de, wo ich früher mal drin war (als Google Mail noch kein IMAP konnte ;-)) kostet es auch nur 10 Cent, aber davon wird die Oberfläche nicht besser. Benutzerfreundlich ist web.de nur für Windows-Anwender. Für Windows bieten die mir immer allen möglichen Kram an, den ich nicht nutzen kann noch will.

EM-Finale auf der Durchreise

Bei meiner Reiseplanung hatte ich dummerweise nicht das EM-Finale bedacht. Na gut, wer hätte gedacht, dass Deutschland so weit kommt. Die beiden Halbfinalspiele hatte ich noch in Deutschland gesehen und war durchaus überrascht davon, dass das Spiel Deutschland-Türkei friedlich gelaufen ist, aber das Finale fand nun genau während meiner Rückreise statt. Weder wäre ich früh genug in Galway gewesen, um es zu sehen, noch hätte ich den Citylink-Bus gekriegt, wenn ich es in Dublin am Flughafen gesehen hätte, und ich war zu geizig, die Rückfahrt gleich mit Nestorlink einzuplanen, der auch noch eine spätere Fahrt macht.

Auf dem Flug habe ich mit Anja dann immerhin eine Leidensgenossin getroffen, die auch noch denselben Reiseweg hatte. Wir haben beschlossen, den Busfahrer zu fragen, ob er uns irgendwo absetzen kann und wir dann von da aus in den letzten Bus nach Galway einsteigen können. Das war kein Problem, also hat er uns bei Messrs. Maguire rausgelassen – einem Pub mit eigener Brauerei, die sogar mehrere Biere nach deutscher Art brauen, z.B. Bock und Alt (siehe Foto). Das Lokal war ziemlich groß, auf zwei Etagen, mit ein paar Leinwänden, aber so richtig viele Fußballfans waren auch nicht da. Luigi, ein Spanier, war ganz dabei und hat eine spanische Flagge im Fenster aufgehängt. Aber Anja hatte auch deutsche Fan-Ausrüstung dabei, so dass ich mich zum ersten Mal im Leben als deutscher Fan zu erkennen geben konnte.

Das Spiel war dann nicht unbedingt der Rede wert, Spanien ist verdienter Meister geworden. Verlängerung hätte es sowieso keine geben dürfen, weil wir sonst den Bus nicht gekriegt hätten. Wir durften aber dann noch mit der Nationalmannschaft mitleiden, denn der letzte Bus kam zwar pünktlich, war aber voll. Also schnell mit einem anderen Bus zum Flughafen und in den Nestorlink-Bus. Damit waren wir um 2:45 Uhr in Galway, und der Spaß hat nochmal 26 € extra gekostet. Aber was tut man nicht alles für den Fußball – von Bill Shankly wissen wir ja, dass es im Fußball nicht um Leben und Tod geht, sondern um viel mehr.

Irisches Wetter

Frei nach Heinrich Böll habe ich heute auch mal „Betrachtungen über den irischen Regen“ angestellt. Es war ein starker Schauer mit Gewitter, und danach waren einige Straßen überflutet. Ich war ja schon gewarnt, dass das nicht so ohne ist. An einer Stelle wo Autos durchgefahren sind, bin ich denen dann mit dem Fahrrad vorsichtig gefolgt, habe aber dann doch eine tiefere Stelle erwischt und nasse Füße gekriegt. Und danach fing auch gleich der nächste Schauer an…


Deutsche unter sich

Walter und Angie, ein deutsches Ingenieurs-Ehepaar auf Geschäftsreise, war nach dem gewonnenen Viertelfinalspiel gegen Portugal (gesehen wieder im King’s Head) so froh, sich mit einem Deutschen unterhalten zu können, dass sie mich gleich auf ein paar Getränke eingeladen haben. Ein Bier im King’s Head, dann sind wir vor der zu lauten Livemusik ins irische Tiġ Ċóilí gegenüber geflohen, wo die Musik irischer und angenehmer war. Und nachdem die geschlossen haben, wieder zurück in den King’s Head. Ich habe übrigens ein weiteres irisches Bier kennengelernt: Murphys, ein Stout, ähnlich wie Guinness, schmeckt mir aber nicht so gut.

Nützliche Zeit

Heute ist Stefan spontan bei mir vorbeigekommen und hat sich eine Zeitlang mit mir unterhalten. Ihm ist aufgefallen, dass ich die „Zeit“ lese, und er hat sich danach erkundigt, was das kostet. Dann hat er sich für meine neuesten Fortschritte bei der Arbeit interessiert. Irgendwann hat er dann gefragt: „Ist die Zeit nützlich für dich?“ Ich habe dann geantwortet, dass ich politisch interessiert bin, und ihm auch meine Meinung zum Lissabon-Referendum gesagt. Er schien etwas verwundert, aber da er sich dafür ja auch interessiert, haben wir über Politik diskutiert. Nach ungefähr 10 Minuten ist mir dann klar geworden, dass das Ganze ein Missverständnis war. Mit der Frage nach der „Zeit“ hatte er die Zeit meines Aufenthalts am DERI gemeint, und die ist in der Tat auch sehr nützlich für mich!