Wieder gefunden: Der Limes-Effekt

Passend zur Nichtzulassung der PARTEI zur Bundestagswahl und zur Erkenntnis, dass die PARTEI mehr denn je gebraucht würde, habe ich mal wieder zitiert, dass die wahre Kulturgrenze in Deutschland nicht zwischen Ost und West (zumindest nicht zwischen ehemaliger DDR und alter BRD) liegt, sondern zwischen Nord und Süd. Jetzt habe ich endlich wieder den Artikel gefunden, aus dem ich das habe: Wolfgang Büscher: Der Limes-Effekt. Die Zeit 42/2005.

Pro-European but Anti-Lisbon

My colleague Brendan voted against the Lisbon Treaty, but for good reasons:

  1. the new forms of military cooperation (which I’d support, though)
  2. the advancement of research in nuclear energy (which I’d support too)
  3. that the other Europeans were not asked to vote on it (and there he’s perfectly right!)

So not every Irishman who rejected the treaty was simply fooled by the dirty fear-uncertainty-doubt campaign.

Nützliche Zeit

Heute ist Stefan spontan bei mir vorbeigekommen und hat sich eine Zeitlang mit mir unterhalten. Ihm ist aufgefallen, dass ich die „Zeit“ lese, und er hat sich danach erkundigt, was das kostet. Dann hat er sich für meine neuesten Fortschritte bei der Arbeit interessiert. Irgendwann hat er dann gefragt: „Ist die Zeit nützlich für dich?“ Ich habe dann geantwortet, dass ich politisch interessiert bin, und ihm auch meine Meinung zum Lissabon-Referendum gesagt. Er schien etwas verwundert, aber da er sich dafür ja auch interessiert, haben wir über Politik diskutiert. Nach ungefähr 10 Minuten ist mir dann klar geworden, dass das Ganze ein Missverständnis war. Mit der Frage nach der „Zeit“ hatte er die Zeit meines Aufenthalts am DERI gemeint, und die ist in der Tat auch sehr nützlich für mich!

Vielen Dank, liebe Iren, …

… ihr habt Europa für einige weitere Jahre in die Krise gestürzt. “Follow the Dutch and the French vote”, lautete ein Plakat der Lissabon-Gegner, und so haben sie es gemacht. Weitere Argumente der Gegner waren erstunken und erlogen oder einfach absurd. Das Beste war dieses Plakat: „Israelische Soldaten haben 2008 52 palästinensische Kinder getötet, aber die EU hat keine Sanktionen verhängt. EU-Politik erleichtert israelische Verbrechen; deshalb stimmt gegen den Vertrag von Lissabon.“ Was hat das eine mit dem anderen zu tun?! Aber die Gegner waren sexier als die Befürworter. Die ganze Regierung war dafür, aber wenn vor kurzem erst der Premierminister wegen einer Korruptionsskandals ausgewechselt wurde, und wenn sein Nachfolger, seine Stellvertreterin und der irische EU-Kommissar sich damit brüsten, den Vertragstext gar nicht erst gelesen zu haben, traut dann das Volk seiner Regierung? Außerdem waren die „Ja“-Plakate ungefähr so bieder wie ein durchschnittliches Plakat eines CDU-Wahlkreiskandidaten in Deutschland (und das sage ich als CDU-Sympathisant): ein lächelnder Politiker, und ein Text mit der Aussage „Alles wird gut“. Nichts wird gut. Die Tagesschau wird ganz zynisch: „Klar ist, dass Europa eine Lösung gemeinsam mit Irland finden muss. Ein Austritt Irlands aus der EU wäre erst mit dem Vertrag von Lissabon möglich geworden.“


PS: Ausgerechnet heute fällt mir die irische Version der Euro-Sondermünze „50 Jahre Römische Verträge“ in die Hände – welche Ironie des Schicksals!

PPS: Ich blogge wieder. Die liegengebliebenen Sachen der letzten Wochen trage ich in den nächsten Tagen ein.

Jugend gefährdende Schriften

… nennt ein Telepolis-Autor die kostenlosen Studentenzeitschriften von Audimax bis UniSpiegel. Ein hochinteressanter Artikel! Leider fehlt der FAZ-Hochschulanzeiger in der Kritik, den ich zusammen mit dem UniSpiegel für die beste dieser Zeitschriften halte, oder sollte ich sagen „gehalten habe“? Mir war bisher gar nicht aufgefallen, dass der UniSpiegel auch ziemlich unkritisch gegenüber den Hochschulreformen sein soll. Vielleicht hat das aber auch mit meiner politischen Einstellung zu tun, die nicht ganz so fundamentaloppositionell ist wie es sich der Autor wünscht.